Sonntag, 23. Oktober 2016

Winter-Mantel Sewalong Teil 3

Heute ist der dritte Termin unseres Winter-Mantel-Sewalongs, zu dem wir alle uns mit einem kurzen Zwischenstand (oder Hilfeschrei) melden. 

Nach dem letzten Termin hatte ich mich intensiv mit dem Thema Thermoeinlagen beschäftigt. Zu gern wollte ich das für meinen Gerard-Coat vermeiden, weil kompliziert und teuer und so, aber schließlich siegte meine Vernunft - der Oberstoff ist wirklich zu dünn und der Mantel soll mich bitte durch sämtliche Wintermonate begleiten. 
Also habe ich Thinsulate bei Funfabric (Danke für den Tipp Caroku!) bestellt. Im Internet findet man, wenn man gründlich sucht, auch gute Tipps, wie man das verarbeiten kann. Ich werde es zusammen mit dem Futter, also quasi doppellagig, verwenden.

In den zwei Wochen seit dem letzten Termin habe ich vor allem erstmal viel, viel Zeit mit dem Zuschneiden verbracht. Beim PDF-Dokument des Schnittmusters sind die Schnittteile übereinander gezeichnet, was einerseits Druckerpapier spart, aber andererseits bedeutet, dass man die Schnittteile nochmal abpausen muss.
Und Schnittteile sind es nicht wenige! Mir wurde wieder klar, dass es vor allem dieses Problem ist, das das Mantelnähen bei mir relativ unbeliebt macht. Das Nähen an sich macht mir dann wieder Spaß. 

An die ersten Nähte habe ich mich dann heute gemacht. Der Reverskragen war in meinem Kopf noch eine riesige Hürde. Ich habe mich schon mental darauf eingestellt, den Kragen mehrmals aufzutrennen und möglicherweise ganz daran zu scheitern, aber überraschenderweise klappte es bereits beim ersten Versuch ganz gut und nun habe ich einen ganz passablen Reverskragen. Vor allem liegt das an der tollen Anleitung von Lucy aus dem letzten Jahr. Die kann ich nur jedem empfehlen! 
 

Ich komme also gut voran und habe auch Spaß mit meinem Mantel. Ich glaube, das wird was...
Hier gibt's den Zwischenstand der anderen.

Sonntag, 9. Oktober 2016

Wintermatel Sew Along - Stoff und Schnitt

Leider, leider habe ich den letzten Termin des Wintermantel Sew Alongs total verplant, aber für mich stand schon seit ein paar Monaten fest, dass ich in diesem Jahr gern wieder mit euch einen Wintermantel nähen möchte. Es ist ja auch eine tolle Gelegenheit: Ich als eher mantel-unerfahrene vertraue auf eure Tipps und eher Feedback. 

Was möchte ich also nähen? Ich habe eine eigene Pinterest-Pinnwand voller Inspiration für Jacken und Mäntel. Was dort immer wieder auftaucht, sind weite, lässige "Boyfriend"-Mäntel. Und ich glaube, das ist auch ein gutes Projekt für Leute mit wenig Mantel-Näherfahrung, da die Mäntel eher weit und nur bedingt "auf Figur" geschnitten sein müssen. 

Bezüglich des Schnitts war ich hin- und hergerissen zwischen dem Yona Coat von Named und dem Mantel "Gerard" der französischen Schnittmusterfirma Republique du Chiffon. 
Ich habe mich durch einige Blogposts zu beiden Schnitten gelesen und letztendlich hat mich Gerard mehr überzeugt. Glücklicherweise gibt es nicht nur eine französische Anleitung sondern auch eine englische, obwohl die Schnittteile scheinbar französische Bezeichnungen haben. 

Den Oberstoff besitze ich schon eine ganze Weile... Ich glaube sogar schon mehrere Jahre. Er fässt sich an wie Samt, hat aber gleichzeitig eine tolle Fischgrät-Optik. Füttern werde ich den Mantel mit einem einfachen schwarzen Satin.





Was ich für mich noch klären muss: Der Stoff ist nicht wirklich dick und hält, fürchte ich, nicht besonders warm. Ich denke darüber nach, ihn mit einer wärmenden Einlage zu verstärken. Tatsächlich soll auch "thermofusing material" verwendet werden, sagt mir die Homepage der Schnittmusterfirma. Mit sowas habe ich aber überhaupt keine Erfahrung. Wie heißt sowas auf deutsch? Wo kriege ich das? Vielleicht hat jemand einen Tipp für mich; ich wäre dankbar!

Ich freue mich sehr darauf, meinen Mantel zu nähen! Habe aber auch noch Respekt vor dem großen Projekt.
Nun schaue ich erstmal, was die anderen so nähen werden. Mantel-Porn - I like.

Dienstag, 19. Juli 2016

That waitress from the bavarian restaurant.

Hallo Sommer! Ich habe mir ein Kleid genäht, mit dem ich mich auch super als Kellnerin in einem bayrischen Biergarten qualifiziere. Ich glaube, ich war noch nie in Bayern und muss da auch nicht unbedingt hin, aber blau-weiße Karos? I like!




Das Kleid ist das Dritte, das ich mir nach dem Schnitt "Emery" von Christine Haynes genäht habe. Nummer 1 ist (noch) nicht verbloggt, Nummer 2 findet ihr hier
Was soll ich sagen? Ich mag den Schnitt sehr. Dieses Kleid hat mich außerdem auch fast nichts gekostet, den sehr hübschen blau-weiß-karierten Stoff fand ich für 2 Euro im Secondhand-Laden. Gut möglich, dass er in erster Linie als Tischdecke gedacht war. 
Der Stoff war allerdings äußerst fies lose verwoben, weswegen er sich ziemlich verzogen hat. Das rächte sind dann beim Versuch, das zu kurze Futter einzunähen. Von Hand habe ich es dann gerade noch so hinbekommen, aber in der Taillengegend ist es nun sehr eng. Ich trug es im Vorfeld des Fotoshootings zu einem Brunch mit Freunden und hätte vielleicht auch ganz gern noch einen Teller mehr gegessen, wenn das Kleid nicht so eng gewesen wäre.




Nichtsdestotrotz mag ich es sehr! Es ist etwas sehr kurz geraten, aber mehr hat der Stoff nicht hergegeben. 
Ich mag ja wahnsinnig gern den Look von Zooey Deschanel aus "New Girl" und dieses Kleid erinnert mich sehr an sie: feminin, fast mädchenhaft. 




Am Schnitt habe ich dieses mal eine Kleinigkeit verändert: Wenn man die Fotos von Emery Nummer 2 anschaut, sieht man, dass es vorn am oberen Ausschnitt zu weit ist. Das Problem habe ich bei diesem Kleid behoben. 


Titel dieses Bildes: Fast. Fast sähe man meinen Po. (Nicht ganz so) fast haut der Rapport des Stoffs in der Reißverschlussnaht hin. 



Außerdem ist dieses Kleid das erste, das an meiner "neuen", von meiner Oma geerbten, Nähmaschine entstanden ist. Es ist eine hochwertige Pfaff, aber wir müssen uns erst noch anfreunden. 
Für die Pfaff habe ich mir mal ein Nähfüßchen für nahtverdeckte Reißverschlüsse gegönnt und war begeistert! Ich kann die Anschaffung nur empfehlen, wenn man öfter Kleider und Röcke näht.
An allen anderen Nähten außer der hinteren Mitte habe ich übrigens keinen Gedanken daran verschwendet, die Karos beim Ausschneiden des Stoffs passgenau in den Nähten zu machen. 
1. Raubt mir das immer den letzten Nerv und damit auch jede Freude. 2. Hatte ich nicht genug Stoff. 3. Unerhört, ich weiß: Stört es mich auch nicht so richtig.

Und nun ab zu Me-Made-Mittwoch, andere Damen im selbstgemachten Sommeroutfit bewundern.

Dienstag, 24. Mai 2016

Shakespeare meets messy Polkadots (Mathilde Bluse von Tilly and the Buttons)

Mich gibt es noch! Und ich nähe noch! Im letzten dreiviertel Jahr bin ich etwas untergetaucht und das lag an kleinen und großen privaten Tragödien und dann daran, dass es mich wegen des Praxissemesters nach Stuttgart verschlagen hat. 




Anlässlich dieses Me-Made-Mittwochs melde ich mich nun also aus der Versenkung wieder. Und zwar mit meiner "Mathilde" von Tilly & the Buttons.
In die Bluse habe ich mich bereits vor ca. 3 Jahren verliebt, als Tilly sie bei der ersten Staffel der Great British Sewing Bee genäht hat. Und fast genauso lange hatte ich zu meiner Schande auch schon den passenden Stoff.


 Als ich an einem Wochenende während meines Praxissemesters wieder mit meiner Nähmaschine vereint war, nähte ich mir also endlich meine Mathilde. Um ehrlich zu sein ist die Konstruktion doch etwas zeitaufwändiger als ich zunächst angenommen hatte, aber wirklich schwierig ist es nicht. Das Nähen von Mathilde hat mir sogar wirklich Spaß gemacht! Etwas nervig war nur die Konstruktion der Biesen, denn mein Poly-Stoff ließ sich schlecht bügeln und genauso schlecht mit Kreide oder anderen Stiften markieren. Glücklicherweise versteckt das wilde Punktemuster die schludrigen Biesen.

 

























Ich liebe meine Mathilde sehr und trage sie oft! Das einzige, worüber ich mir ärgere, ist wirklich dieser künstliche Poly-Stoff, der, nunja, gern mal müffelt nach einem anstrengenden Tag und meine Haare ständig elektrisch macht. Aber ansonsten: große Liebe! Insbesondere die Keulenärmel, so heißen sie glaube ich, haben es mir angetan. Und sie erinnern mich irgendwie an Shakespeare-Stücke!
 In meinem Kopf geistern schon weitere Versionen der Mathilde herum...


Hier gibt's mehr schöne Menschen im Selbstgenähten! Motto beim MMM ist heute eigentlich Animal Print. Das ist aber echt nicht so mein Ding. Oder fällt euch ein Tier ein, das so Punkte hat wie meine Mathilde?

Mittwoch, 1. Juli 2015

Me Made Mittwoch: Ode to Rothko


Beim Humana Secondhand-Laden hier in Leipzig wurde vor Kurzem umgebaut und es gab einen großen Ausverkauf. Ich hatte zu dem Zeitpunkt gerade frisch mein Stoffregal aufgeräumt, in dem ich auch die alten Sachen aufbewahre, die ich umarbeiten möchte. Da habe ich mir gedacht, dass das wirklich viel zu viel ist, was ich da horte. Vorgenommen: Erst neuen alten Krempel, wenn ich ein bisschen was abgearbeitet habe. 

Dann bin ich kurze Zeit später 3 Tage lang jeden Tag zweimal an dem riesigen Sale-Schild bei Humana vorbeiradelt. Und dann bin ich reingegangen - "Nur mal gucken." Wie man es so kennt. Wie sowas ausgeht, weiß man auch. 

Ich habe ein altes Hemdblusenkleid in Größe 46 gefunden, komplett mit Schulterpolstern, Knopfleiste, pipapo. Und ich war verliebt in den weichen Stoff und die Farbe. Ich habe in den letzten Monaten eine Vorliebe entwickelt für schöne Rottöne. Gern mag ich auch die Kunst von Mark Rothko, der oft mit eben jenen vibrierenden, leidenschaftlichen Rottönen spielt:
Quelle
Also: Ich liebe rot und trage es gern, weil ich finde, dass es mir steht. Deshalb landete das Kleid für 6 Euro in meinem Beutel. Ich gebe eigentlich nur ungern mehr als 5 Euro aus für Refashion-Projekte, da die Möglichkeit, dass nichts tragbares dabei herauskommt, immer besteht.
Nur entscheiden konnte ich mich nicht, was damit dann passieren sollte. Einfache Oberteil + eingereihter Rock-Kombination? Rock? Bluse? So hing das Kleid auf der Puppe, die ich von jedem Teil meiner winzigen Wohnung aus sehe. Und hing da. Und wurde von mir kritisch beäugt.


Schließlich die Epiphanie: Ein schönes, fließendes Trägerkleid mit Tunnelzug-Taille, das mir auch gleich Reißverschluss-Terror erspart. Auf einmal konnte ich kaum an etwas anderes denken. Pünktlich zum reichlich verspäteten Sommer wurde es dann fertig. Und ich bin verliebt. Fühle mich wie eine griechische Göttin. Im Palmengarten hier in Leipzig haben wir Fotos gemacht.


Ok, mal sehen, ob ich mich erinnern kann, was ich am Kleid alles gemacht habe: zuerst habe ich ein Kauf-Trägertop, das gut sitzt einfach über das Kleid gestülpt, das auf der Puppe hing. Dann habe ich mit Schneiderkreide die Ausschnittlinie des Tops auf dem Kleid nachgezeichnet.
Schließlich habe ich die Knopfleiste einfach herausgeschnitten; die Knöpfe verwende ich bestimmt nochmal. 



 

Dann habe ich entlang der Kreidelinie mit der Schneiderschere das Oberteil mitsamt Ärmeln abgeschnitten. Anschließend habe ein bisschen Weite aus den Ärmellöchern genommen, weil das Kleid dort relativ tief herunterhing und man den BH gesehen hätte. 






Die dann so entstandene Oberteilkante habe ich auf ein übrig gebliebenes Stück rotes Futter gesteckt und mir so ein ca. 15 cm langes Teil zum verstürzen geschaffen. Von der Unterkante des Kleides, das ja im ursprünglichen Zustand fast bodenlang war, habe ich dann Träger, Tunnelzug und Taillenbindeband ausgeschnitten. Unheimlich froh war ich an diesem Punkt, dass ich vor einer Weile mal so einen Schrägbandformer von Prym gekauft habe, der hat mir das ganzen Bändchennähen sehr erleichtert. 
Die Träger habe ich dann also zwischen Kleid und Futter gesandwicht und das Futter festgenäht, um es sodann zu verstürzen und die Kante schmalkantig abzusteppen, damit das Futter bleibt, wo es hingehört.
In der Maison Victor gab es eine gute bebilderte Anleitung, wie man einen Tunnelzug näht, daran habe ich mich gehalten, weil ich das ja auch vorher noch nie gemacht habe; ist aber piepeinfach.


Puh, keine Ahnung, ob die Schilderung des Entstehungsprozesses gerade für andere Sinn ergibt. Was ich damit aber auch sagen möchte: Traut euch einfach ran! Auch ohne Schnittmuster gelingt vieles, wenn man eine ungefähre Ahnung davon hat, wie Nähen funktioniert. Das Aufarbeiten alter Stücke macht unheimlich viel Freude, befriedigt ungemein und meistens spart man im Vergleich zum Stoffkauf Geld. Zeit oft leider nicht, auch wenn man das denken würde.

Das rote Kleid wird Teil meiner neuen Sommeruniform. Ich fühle mich unheimlich wohl in ihm und bekomme Lust auf Festivals und Märkte und Abende am See. Wer weiß, vielleicht besuche ich auch mal eine Rothko-Ausstellung in diesem Kleid - das wäre schön.


Die restliche Me-Made-Mittwoch-Kompanie gibt es hier zu bestaunen.

Samstag, 6. Juni 2015

Spring Style Along: Finale!

Heute feiern wir Spring-Style-Along-Teilnehmerinnen großes Finale. Sektempfang, Konfetti, Applaus!  Ich freue mich, endlich zu sehen, was alle so gemacht haben. Ich hatte auf den letzten Metern meine liebe Müh, noch rechzeitig fertig zu werden. Nachdem ich allerdings wichtige Präsentationen und ähnliches hinter mich gebracht habe, habe ich mich den beiden Projekten gewidmet, die ich im Rahmen des Style-Alongs noch fertig bekommen wollte. Das waren, zur Wiederholung, ein leichtes, gestreiftes Sommerkleid und eine Latzhose. Eine lässige Hose mit hoher Taille habe ich schon vor einer Weile fertig genäht und hier auch bereits gezeigt.
Und ... Trommelwirbel... Ich bin mit dem Rest tatsächlich rechtzeitig fertig geworden und konnte sogar noch zwei liebe Menschen nötigen, schöne Fotos von mir in den Sachen zu machen. Also: Abschlusspräsentation, go! 

Die Latzhose

Ich liebe meine neue Latzhose so sehr. (Deshalb gibts hier nun auch eine Bilderflut! Sorry not sorry.) Sie wurde bereits an 2 Tagen getragen. Ich fühle mich darin lässig und erwachsen, aber gleichzeitig auch wie ein 12-jähriger wilder Junge in den Sommerferien. Großartig. Komische Blicke gibt es nichtsdestotrotz. Ist mir das egal? Absolut. 


Herumspringen, Abenteuer erleben und Freude am Sommer haben - das sollte man tun, wenn man eine Latzhose trägt. Und genau das habe ich getan. In der Leipziger Innenstadt gibt es ein kleines, frei zugängliches Trampolin, auf dem eine liebe Freundin Fotos von mir gemacht hat. 



























Zur Erinnerung: Der Schnitt stammt aus der aktuellen Fashionstyle (04/2015). Ursprünglich wollte ich die Turia Dungarees von Pauline Alice nähen. Dann fiel mir aber die Fashionstyle in die Hände und der Schnitt hier gefiel mir noch ein ganzes Stück besser. Insbesondere mag ich an den Turias nicht, dass das ganze hintere Teil von oben bis unten aus einem durchgängigen Stück zu bestehen scheint. Bei diesem Modell gibt es ein durchgängiges Taillenband. 



Ich habe trotzdem auch an diesem Schnitt einges geändert:
  1. habe ich die Taschenkonstruktion verändert zu so einer angeschnittenen Taschenbeutel-Konstruktion. Das war nicht schwierig.
  2. habe ich den Fake-Hosenschlitz-Reißverschluss eliminiert. Ich bin kein Freund von Fake-Irgendwas (weder beim Nähen noch sonstwo, ha!) und frage mich: Wozu? 
  3. Ursprünglich ist die Knopfleiste auf beiden Seiten vorgesehen. Beim Anprobieren merkte ich aber schnell, dass ich auch einwandfrei reinkomme, wenn ich nur auf einer Seite Knöpfe habe. Weniger Arbeit!

 

Das eigentliche Nähen ging dann erstaunlich schnell. Ich habe eigentlich damit gerechnet, dass so eine Latzhose ähnlich lange wie ein Mantel oder dergleichen dauert. Gar nicht! Ich hatte allerdings auch das große Glück, dass ich gar keine Probleme hatte, weder im Sitz (nunja, außer, dass ich nun beim Hosennähen gemerkt habe, dass mein, äh, "Derrière" anscheinend überdurchschnittlich groß ist) noch beim Zusammennähen. 
Eine kurze Anmerkung noch zu der "Fashionstyle": Die Latzhose ist der erste Schnitt, den ich aus der noch relativ neuen Zeitschrift genäht habe und ich werde bestimmt noch weitere ausprobieren. Ich habe mich gefreut, eine Alternative zur Burda und ihren unverständlichen Nonsense-Anleitungen gefunden zu haben. Anfangs dachte ich mir auch noch "Yeah, die Anleitungen sind ja viel länger und besser gegliedert als bei der Burda; das wird 'ne entspannte Nummer!" Tatsächlich hat die Anleitung dann aber mehr Verwirrung gestiftet, als dass sie mir geholfen hat. Vielleicht bin ich die einzige, die damit ein Problem hat. Das hat jedenfalls dazu geführt, dass ich mehr oder weniger alles so zusammengenäht habe, wie es mir sinnvoll erschien. 
Ich weiß nicht, wie AnfängerInnen mit solchen Anleitungen klar kämen. 



Alles in allem: Juhu, ich habe eine Latzhose! Sie wird mich noch lange begleiten, hoffentlich. An warmen Tagen plane ich, sie mit kurzen bauchfreien Shirts zu tragen, sodass an der Seite ein kleines Stück Hüfte rausguckt. Reizvoll. Das gefällt mir sehr und ich denke, ich trau ich mich auch.
 


Das Kleid 

Und hier jetzt das Kontrastprogramm auf ganzer Linie: feminin, zart, klassisch. Die nachfolgenden Fotos sind am Lindeauer Hafen entstanden, wo mein lieber Fotograf mich hingeführt hat. Ein beeindruckender, vergessener Ort. Der "Hafen" hat keinen Wasseranschluss (nie fertig gestellt) und ist ziemlich verlassen. 

Ausflugstipp also, aber zurück zum Kleid.


Auch das Kleid mag ich unheimlich. Es wurde wirklich gerade noch rechtzeitig fertig. Bis spät abends habe ich noch von Hand das Futter eingenäht, nur um am nächsten Tag übermüdet jedoch hübsch angezogen in der 7:30-Vorlesung zu sitzen. Das war's wert!


Der Schnitt ist Christine Haynes "Emery", den ich bereits einmal vernäht, aber leider noch nicht verbloggt habe, obwohl ich das daraus entstandene Kleid ebenfalls sehr mag. Der Schnitt besticht durch Einfachheit, aber das Schnitteil für das Oberteil sitzt wirklich unheimlich gut.


Mit diesem Kleid habe ich im Übrigen endlich mal begriffen, wie man ärmellose Kleider füttert. Durchburch! Mind = blown. Ich habe vorher oft Anleitungen dazu gelesen, aber ich habe es einfach nicht verstanden. Nun hat es klick gemacht. Das mag ich am Nähen: Wie man mit jedem Stück etwas Neues lernt und immer besser wird.
Es werden nun hier wohl öfter auch mal ärmellose Kleider zu sehen sein!

Gelungen ist an diesem Kleid auch wieder der Reissverschluss, was im wesentlichen an dem leichten, gut zu verarbeitenden Stoff liegt. Ich bin ganz nah dran, mein Reißverschlusstrauma komplett zu überwinden. Teilweise ist es mir sogar gelungen, dass das Streifenmuster der beiden Rückenteile aufeinander trifft. Aber nur teilweise. Immerhin. 



Das Style-Along war für mich ein großer Erfolg. Herausgekommen sind wundervolle Ergänzungen meiner Garderobe in dem Stil, in dem ich mich in der Zukunft sehe und wohl fühle.
Außerdem ist mir noch klarer geworden, dass ich es ganz und gar und wortwörtlich in der Hand habe, meine eigenen Stil-Vorstellungen umzusetzen. Ich kann so aussehen, wie ich es will, ohne mir einen Stil diktieren zu lassen. Das trägt dazu bei, dass ich die Frau sein kann, die ich sein will.
Ich bin an einem Punkt, an dem ich es mir zutraue, fast alles selbst zu nähen, was mir in meinem Schrank fehlt oder was ich mir wünsche. Das ist ein schönes Gefühl.

Und nun ab zu Marja; ich will unbedingt sehen, wie die anderen ihren Springstyle umgesetzt haben.

Donnerstag, 21. Mai 2015

Spring Style Along: Being on the needle II

Mit großen Schritten nähern wir uns dem Finale unseres Spring Style Alongs. Meine Nähfortschritte sind eher beschaulich.

Hier also der Zwischenstand:
Die im letzten Post bereits erwähnte Hose ist nun fertig und wurde heute das erste mal von mir getragen. Einerseits finde ich sie herrlich lässig, genauso wie ich sie mir vorgestellt habe, andererseits ist sie auch äußerst unvorteilhaft, vor allem wohl wegen der überdimensional großen Taschen an den Hüften. 
Die Zeit wird zeigen, ob ich sie regelmäßig tragen werde. Die Fertigstellung war auf den letzten Metern nochmal ein großer Krampf; den Reißverschluss habe ich drei- oder viermal herausgetrennt und wieder eingesetzt und ich bin immernoch nicht zufrieden, weil er immer ein bisschen offen steht.



Zur Erinnerung: Der Schnitt ist der Designerschnitt aus der Burda 5/2015. Ich habe aber einiges geändert: Die Hose hatte laut Burda eine Tunnelzug-Taille, aber das hat mir nicht richtig gefallen. Außerdem wollte ich ein schmaleres Bein und habe unterhalb des Knies einiges an Weite weggenommen.



Nach der ersten Anprobe (und dann nochmal während des Reißverschluss-Debakels) war ich kurz davor,die Hose in meine Nähecke zu werfen und nie wieder anzufassen. An der Taille war die Hose viel zu weit. Ich habe sicherlich 7 cm abnehmen müssen, dabei habe ich die Taille schon eine Größe kleiner als die Hüfte zugeschnitten. Leider ist sie immer noch ein bisschen zu weit, sodass sie immer ein ganzes Stück tiefer sitzt als ich es eigentlich gern hätte.

























Auf diesen Fotos trage ich die Hose mit dem Ottobre-Oberteil, das ich hier schonmal im Rahmen des Me Made Mittwoch vorgestellt habe. Ich mag die Beige-Kombination und mein liebster Second-Handschal passt auch wunderbar. 

Wie gesagt: Mal sehen, ob ich und die Hose noch zueinanderfinden. Was denkt ihr? Seltsam oder Daumen hoch? 

Ansonsten? Nichts vorzeigbares. Die Latzhose ist immerhin ausgeschnitten. Außerdem habe ich auf dem Stoffmarkt einen hübschen, zartrosa Jerseystoff gekauft, aus dem ich eigentlich zur Latzhose unheimlich gern noch einen Pullover nähen möchte.
Ranhalten ist angesagt!